Wie finde ich einen Verlag?

 

Es gehört leider zu den traurigen Tatsachen im Verlagswesen, dass es sogenannte Neuautoren mit einem Erstlingswerk unglaublich schwer haben einen Verlag zu finden. Wobei hier sollte man unterscheiden. Falls du ein Talent bist und an den richtigen Verlag und die richtige Person, respektive den richtigen Lektor, gelangst, hast du gute Chancen. Lektoren haben sicherlich nichts dagegen, den nächsten Stern am Literaturhimmel zu entdecken. Doch die Realität des gängigen Durchschnittsschreiberlings – zu denen ich gehöre – sieht anders aus. Oftmals fehlt es, nebst der falschen Bewerbung (dazu später mehr), leider schlicht und ergreifend am Talent. Somit ist es für uns Durchschnittler unglaublich schwer einen Verlag zu finden, der sämtliche Kosten von A-Z, sprich von Lektorat, über Druck bis hin zum Marketing, übernimmt – von einem allfälligen Kostenvorschuss auf spätere Tantiemen gar nicht zu sprechen. Zuschussverlage werden dich jedoch ohne große Vorbehalte aufnehmen. Nur wird das nicht gratis sein. Weitere Informationen hierzu im Artikel Druckkostenzuschussverlage.

Sachbücher wiederum sind ein anderes Thema. Mehr dazu unter Sachbuch.

Aller Widerstände zum Trotz hast du ein vollständiges Manuskript und fühlst dich bereit einen Verlag dafür zu suchen? Als Erstes: herzliche Gratulation. Du hast zweifelsohne etwas Besonderes bewerkstelligt. Nicht jeder kann von sich behaupten ein Buch geschrieben zu haben. Allerdings möchte ich, wenn auch nur ungern, dafür sorgen, dass du auf dem Boden der Realität bleibst. Denn was du jetzt brauchst, ist Durchhaltewille. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber der Weg ist lang und steinig. Aber lass dich davon nicht aufhalten. Denn Folgendes kann nicht genug betont werden:

Wer es auf die Reihe bringt ein Buch zu schreiben, auf das er genug stolz ist, dass er dafür einen Verlag suchen möchte, hat schon mal eine ziemlich Leistung vollbracht.

Ich weiß, wie viel Blut, Schweiss und Tränen dahinter stecken, welcher Zeitaufwand damit verbunden ist. Klar macht es Spaß, klar findet man Erfüllung. Umso härter ist es, wenn man danach keine Anerkennung findet. Im Kollegenkreis holt man sich sein Feedback. Die Freunde, die Probe lesen sind ein Anhaltspunkt. Noch besser sind entfernte Bekannte oder gar Fremde, die wirklich ehrlich zu dir sind. Was aber fehlt, ist die Meinung eines Profis. Es ist wirklich schade, wenn auch sehr verständlich, dass man von den Verlagen meist nur Standardabsagen bekommt. Die wenigsten nehmen in irgendeiner Form Stellung zum Inhalt – wie auch, oft haben sie Exposé und Manuskript gar nicht gelesen. Der Grund ist einfach und nachvollziehbar: Die Verlage haben schlicht und ergreifend keine Zeit, zu den Hunderten, meist unaufgefordert, eingesandten Manuskripten einzeln Stellung zu nehmen. Dazu kommt, dass sich viele nicht die Mühe machen, darauf zu achten, was der Verlag überhaupt will. Wie das Programm aussieht und in welcher Form das Manuskript verlangt wird.

Wie sollte man vorgehen?

Du hast ein Manuskript, das du anbieten möchtest und das dazugehörige Exposé verfasst? Dann geht es jetzt ans Eingemachte. Du bist bereit einen Verlag zu suchen. Dazu muss man aber als erstes einen Verlag finden. Klar, es gibt haufenweise Verlage. Dazu brauchst du nur mal durch die Buchhandlung zu schlendern und dir die Namen auf den Buchdeckeln zu notieren und danach im Internet eine Suchmaschine zu bemühen. Oder du klickst auf einen der Links am Ende des Artikels.

Wenn du glaubst, einen Verlag gefunden zu haben, mach dir bitte die Mühe und informier dich über die Anforderungen. Hier liegt nämlich der berühmte Hund im noch viel berühmteren Detail begraben. Es ist wichtig, dass du den richtigen Verlag wählst. Hier wirst du viel Zeit investieren müssen. Besuch die Homepage des jeweiligen Verlags und mach dich schlau. Achte als erstes auf das Programm. Wenn du ein Kinderbuch geschrieben hast, macht es keinen Sinn, dich bei einem auf Horrorgeschichten spezialisierten Verlag zu bewerben. Außerdem ist es zwingend, darauf zu achten, in welcher Form das eingesendete Manuskripte verlangen wird.

Als Beispiel hier die Anforderung des Diogenes Verlag (Quelle: http://www.diogenes.ch/leser/kontakt):

Hinweise zur Manuskripteinsendung

Das Programm des Diogenes Verlags ist vorwiegend belletristisch ausgerichtet. Bitte informieren Sie sich in einer Buchhandlung oder auf unserer Website über unser Programm. Für die Prüfung Ihres Manuskriptangebotes bitten wir Sie um ein aussagekräftiges Exposé von 1-2 Seiten, das Ihr Buchprojekt beschreibt, und eine höchstens 30-seitige Leseprobe. Wir bevorzugen die Manuskripteinsendung per  E-Mail an info@diogenes.ch. Bitte versehen Sie Ihr Exposé mit Name und E-Mail-Adresse. Handschriftliche Texte oder Texte auf CD-ROM werden von uns grundsätzlich nicht geprüft.

Wir bitten um Verständnis, dass wir unverlangt eingesandte Manuskripte nicht registrieren und deshalb auch keine Auskunft zum Stand der Prüfung geben. Bei der Vielzahl täglich eingesandter Manuskripte ist es uns aus Zeit- und Kostengründen nicht möglich, Ihre Unterlagen zurückzusenden. Deshalb bitten wir Sie, keine Originale einzusenden, für die wir keine Haftung übernehmen. Außerdem weisen wir Sie darauf hin, dass wir Ihr Manuskript nicht beurteilen können, sondern lediglich prüfen, ob es für eine Veröffentlichung in unserem Programm in Frage kommt. Eine Prüfung kann bis zu vier Monate in Anspruch nehmen.

Wie du obigem Beispiel entnehmen kannst, sind die Anforderungen gegeben.

 

HALTE DICH DARAN!!!

 

Wenn du von den verlagsspezifischen Anforderungen abweichst, kannst du dir die Arbeit auch gleich sparen und auf eine Einreichung verzichten. Bleib hartnäckig und gib nicht auf. Lass dich von Absagen nicht klein kriegen. Vergiss nie, auch die berühmtesten Schriftsteller haben zu Anfang Absagen erhalten. Stephen King schreibt in seinem autobiografischem Buch „Das Leben und das Schreiben“ von einem Nagel an der Wand, an den er die Absagen gesteckt hat. Es ist auch hier wie mit allem im Leben: ohne Fleiß kein Preis.

Hier findest du Verlagsverzeichnisse:

http://www.lesenswert.de/verlagsverzeichnis.php

http://www.literatur-verlage.de/

 

Ein Kommentar, sei der nächste!

  1. Hallo, war für mich schon lesenswert , aber manchen Schreiberling (!) ich bin leider schon 75 Jahre alt, habe aber 2 tolle Romane – auch wenn es kaum glaubhaft ist!- mit 730 Seiten – „Das jüngste Gericht“ -Terroranschlag und Buch Nr.2 “ Der Garten Eden “ -packt die Asylfrage an der Wurzel , über 650 Seiten . Ein 3. und 4. Buch sind am werden – 35 bis 14,86 %! über Hilfe wäre ich sehr dankbar ! Grüße R.H.

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