In gewissen Fällen kann es auch Sinn machen, sich eine Literaturagentur zu suchen. Hierbei solltest du aber wiederum auf der Hut sein. Hier tummeln sich ein Haufen Haie im Becken, die nichts ausser dem Inhalt deiner Brieftasche im Visier haben.
Grundsätzlich merk dir: Eine Literaturagentur arbeitet auf Provisionsbasis, sprich bekommt erst dann Geld, wenn Sie Umsatz für den Autor generiert hat. Das heisst, falls eine Agentur Geld von dir will, bevor Sie dafür eine Leistung erbracht hat, einen Vorschuss also, dann dreh dich um und lauf in die entgegengesetzte Richtung davon. Es handelt sich hier zu 99% um einen Halsabschneider (oder eine Halsabschneiderin). Leider wird auch hier, wie bei den Druckkostenzuschussverlagen, ein Geschäft mit der Verzweiflung und Hoffnung der nicht veröffentlichten Autoren gemacht. Oftmals kannst du, ohne spezielle Vorgaben zu beachten, dein ganzes Manuskript via Mail einsenden. Innert wenigen Tagen wirst du per Briefpost positive Antwort erhalten.
Ihrem Werk wird Potenzial zugeschrieben. Allerdings bräuchten Sie noch ein Lektorat um den Text zu überarbeiten, damit Ihr Werk vermittlungsfähig werde, dies sei branchenüblich etc.
Wenn du den Fehler machst, den schon beiliegenden Vertrag zu unterzeichnen, wirst du staunen, welche enormen vierstelligen Kosten für ein höchst mittelmässiges Lektorat auf dich zukommen werden. Dein Werk wird anschliessend mit 95%iger Sicherheit nie vermittelt. Warum auch, die Agentur hat ja mit dem völlig überteuerten Lektorat Geld verdient.
Eine seriöse Literaturagentur wird dein Manuskript prüfen, bevor sie sich entschliesst, dich zu vertreten. Die Anforderungen sind ähnlich wie bei der Verlagssuche. Nur wirst du möglicherweise ein wenig leichter Zugang finden. Eine Erfolgsgarantie ist dies allerdings keineswegs. Nur ist dein Vorteil als Autor, dass du dir, ähnlich einem Headhunter bei der Jobsuche, „nur“ die Agentur suchen musst. Wenn du bei einer aufgenommen wirst, hast du erst mal nichts mehr mit der Verlagssuche zu tun. Du kannst dich entspannen und darauf warten, dass die Agentur für dich sucht, vermittelt und im Erfolgsfall auch noch verhandelt.
Meist wird ein Agenturvertrag abgeschlossen, der dich für eine gewisse Zeit, beispielsweise 6 Monate, an die Agentur bindet. Wenn du es schaffst, bei einer renommierten Literaturagentur unterzukommen, kann dies enorme Vorteile bieten. Du kannst vom Beziehungsnetz und dem guten Ruf der Agentur profitieren. Im Gegenzug musst du allerdings um die 15 bis 20% deines Honorars, respektive deiner Tantiemen abgeben. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, wenn du das Pech hast, dass die Agentur sich gerade nicht so intensiv um die Vermittlung deines Werkes bemüht, wird dein Manuskript die vertraglich gebundene Zeit brachliegen. Ein regelmässiges Erkunden nach dem Stand der Vermittlung kann also nicht schaden.
Eine Liste mit Literaturagenturen findest du hier: